Dienstag, 26. Oktober 2010

Wir setzen auf Grün

Was die Welt erst am Montag titelte, haben wir bereits am Sonntag umgesetzt: "Wenn wir Schottern, dann können wir auch gleich die Grundbegrünung aufbringen.", spornte Wolfgang uns zu neuen Höchstleistungen an. Dank Gerds Elektrostaten und einiger Fasern aus seinem miniNatur-Vorrat konnte der spontane Vorschlag sogar umgesetzt werden.

Das Ziel war es nicht, die fertige Landschaft herzustellen, sondern mit geringem Einsatz von Grasfasern und Streumaterial eine Grundstimmung zu erzeugen, die nicht mehr an angemalten Fliesenkleber erinnert. Später werden alle Wiesen und Wege nochmals überarbeitet und ergänzt.


Auch hier wird zunächst wieder matter Klarlack als Kleber aufgetragen.


Dann wird etwas Splitt, ausgesiebte Erde oder Drainagematerial aufgestreut, um einen unregelmäßigen Untergrund herzustellen.


Schließlich werden mit dem Elektrostaten die Fasern aufgeschossen. Es kamen kurze, 2 mm lange Fasern gemischt aus den Farben Früh- und Spätherbst zum Einsatz, auf die später dann eine weitere Begrünung mit höheren Fasern aufgebaut werden kann.


Die überschüssigen, nicht klebenden Fasern werden anschließend abgesaugt. Um sie nicht einfach zu vernichten, wird ein Strumpf über das Staubsaugerrohr gestülpt, in dem die Fasern hängen bleiben und anschließend wieder verwendet werden können.


Hier ist das Ergebnis der spontanen Begrünung im Bereich zwischen Zeche und der Strecke nach Velmeden zu sehen. Die Basis des Feldwegs entstand übrigens wie die Gleisbettung aus Schotter und darüber gestreutem Drainagematerial, das mit Tiefgrund verklebt wurde.


In diesem Bereich ragte der Bahndamm in Form eines Buckels etwas unnatürlich nah ans Gleis. Um die Stelle etwas zu kaschieren bzw. glaubhafter zu gestalten, wurde ein Hangrutsch dargestellt. Diesmal wurde etwas gröberer Schotter in den Klarlack gestreut, gefolgt von feineren Körnungen bis hin zum Staub. Das Gras wurde dann relativ schnell in den noch immer noch feuchten Klarlack mit eingeschossen, so dass sich eine glaubhafte Mischung aus Stein und Grün ergeben hat.

Montag, 25. Oktober 2010

Unsere Schotter-Kampagne

Nein, wir haben nichts mit den Untrieben gegen Castor-Transporte zu tun, sondern mit allem verfügbaren Personal der Walburg AG – mit tatkräftiger Unterstützung durch Wolfgang von der FREMO:87-Fraktion – am vergangenen Wochenende unseren Bahnhof weiter geschottert.


Dazu hatten wir den Schotter in drei Chargen aussieben lassen: 1. für die Hauptgleise 0,7-1,0 mm; 2. für die Nebengleise 0,5-0,7 mm; 3. alles feinere als Drainagematerial für Randwege und Flächen zwischen den Gleisen. Die beiden Schotterkörnungen (1 & 2) müssen zunächst gewaschen werden, da sie noch recht viel Staub enthalten, der später beim Kleben aufschwimmen und unschöne Effekte hervorrufen würde. Der Schotter wird dazu in einem Eimer so lange mit frischem Wasser gespült, bis sich kaum mehr eine Trübung einstellt.


Anschließend muss der nasse Schotter getrocknet werden, wozu sich ein zweckentfremdeter Regalboden aus Blech und ein Bullerjan-Ofen hervorragend eignen. Nach etwa 2 h war der Schotter trocken und ganz sicher auch keimfrei!


Der Schotter wird dann im Weichenbereich vorsichtig mit einer Schaufel über die Gleise gestreut und mit einem Pinsel verteilt. Diese Arbeit ist sehr zeitaufwändig, doch für Weichen ohne wirkliche Alternative. Zuvor wurde aber noch der Randweg angelegt, wie hier gut zu erkennen ist. Der Randweg wurde mit mattem lösungsmittelhaltigem Klarlack gestrichen, auf den das Drainagematerial (3) gerieselt wurde.


Auf den Streckengleisen kam die Schottermaschine der FREMO:87-Gruppe von Reinhard Düpmeier zum Einsatz. Während Gerd sich hinten redlich mit dem Borstenpinsel quält, schafft es Wolfgang spielend, mit der Maschine einige Meter Schotterbett in wenigen Minuten in Form zu bringen.


Die Schottermaschine besteht eigentlich aus zwei Teilen. Hier wird mit dem ersten durch eine rotierende Bürste der Schotter waagerecht in Höhe der Schwellenoberkante weggefegt.


Anschließend wird mit diesem Wagen die Schräge in Form gebracht. Der Pinsel fegt auch hier den überflüssigen Schotter beiseite, so dass sich sehr schnell das Bild der fertigen Bettung ergibt. Doch Vorsicht ist geboten, da der Schotter noch nicht fixiert ist und mit einer falschen Bewegung alles durcheinander gebracht werden kann!


Mit Pinseln und durch leichtes Klopfen wird der Schotter wie auch das Drainagematerial in seine gewünschte Form gebracht und dann mit einer Odol-Wasser-Mischung eingesprüht. Das Odol dient als Fließverbesserer für den Tiefgrund der anschließend mit einer Tropfflasche oder Pipette aufgeträufelt wird. Hier kommt wasserlöslicher Tiefgrund zur Anwendung, denn der löst das Material, das zuvor mit dem Klarlack verklebt wurde, nicht mehr an. Der Schotter sollte mit dem Tiefgrund durch und durch getränkt werden – viel hilft viel! Hier ist das im Bereich der Zeche gut zu sehen.


Vor den milchigen Eintrübungen des Tiefgrunds muss man keine Angst haben, denn er trocknet farblos und matt aus, wie hier an den fertig durchgetrockneten Gleisen zu sehen ist. Dieser Anblick ist eine schöne Belohnung für die Arbeit eines Wochenendes.