Sonntag, 5. November 2017

Das Walburg-Puzzle

Leider wurde das FREMO-Treffen in Rheda abgesagt, an dem wir Ende Oktober mit Walburg teilnehmen wollten. Wir haben dieses lange Wochenende dann genutzt, um an unserem Bahnhof weiterzuarbeiten. Da jeder zu einer anderen Zeit an- und abreiste, war das Aufteilen der vielfältigen Arbeiten notwendig. Auch wenn sich das schon wie eine Puzzelei anhört, so ist das eigentliche Walburg-Puzzle erst am Ende des Blogposts zu sehen.

Zunächst soll es um die Fortsetzung des Zwischenspiels gehen: Die Bahnhofstraße ist nunmehr bis zum Bahnhofsvorplatz verspachtelt und verschliffen worden. Durch die Höherlegung der Straße ist die Böschung zur Bahnmeisterei jetzt deutlich flacher und vorbildlicher ausgefallen.



Die Stellprobe des Bahnmeisterei-Gebäudes zeigt, dass jetzt auch genügend Platz zwischen Hangkante und Gleis ist, da zugleich auf die ebene Fläche etwas verbreitert wurde. Matthias hat die Telegrafenmasten auch schon wieder eingesetzt.

Die Bahnhofstraße wird talseitig von einem schmalen Fußweg begleitet. Um diesen nachzubilden haben wir einen etwa 1 cm breiten Streifen aus 1 mm starkem Kork aufgeklebt. Der dünne Korkstreifen lässt sich problemlos an die Bögen der Straße anpassen.



Harry und – hier im Bild – Erik haben dann die Bordsteine gegen den Korkstreifen geklebt. Die Bordsteine bestehen im Vorbild aus Naturstein. Im Modell haben wir sie aus Abschnitten von 1,5 mm-Quadratstäben aus Polystyrol hergestellt. Durch die kurzen Abschnitte bekommt die Bordsteinkante ein entsprechend »lebendiges« Aussehen, da sich ganz von allein Fugen und Versätze ergeben.



Den Gehweg haben wir anschließend zur Probe verspachtelt, um dann Versuche anzustellen, wie Oberfläche und Farbgebung am besten herzustellen sind. In der Straße selbst werden dann auch noch Gullydeckel eingelassen, wovon einer hier zur Probe ausgelegt ist.



Anschließend wurde dann das Gelände mit unserer üblichen Dispersionsfarbe in Umbra gestrichen. Dabei kommt der Schwung der Bahnhofstraße gut zur Geltung. Aber auch der Auslass und der Wassergraben sind nun vorbildentsprechend ausgeführt.




Das Wohnhaus des Bahnmeisters wird gerade noch seinen Platz auf unserem Modul finden. Matthias hat uns wiedermal mit einem Dummy aus Pappe mit aufgeklebten Fotos der Fassaden überrascht. Dank dieses maßstäblichen Volumenmodells konnte das Gelände hier auch schon mit Spachtelmasse vorbereitet werden.



Aber auch bei weiteren Ausgestaltung des Gleisbereiches ging es voran. Hier haben wir die Schotterflächen um die Gleissperrsignale östlich des Lokschuppens nachgearbeitet. Die Fugen im Trassenbrett zu den Wattenscheider-Schächten waren zu breit geraten. Nachdem diese durch Aufkleben von schmalen PS-Streifen verkleinert wurden, wurden diese Bereiche nachgeschottert. Um die Schächte der Sperrsignale herum wurde Frischhaltefolie gewickelt, um die Trennfuge zum Herausnehmen der Signal zu erhalten.



Volker hat in sensationeller Geschwindigkeit eine ganze Batterie von Rollenhaltern zusammengelötet, die zwischen den Gleisen 1 und 2 angeordnet sind. Da von Weinert-Modellbau lediglich solche Rollenhalter erhältlich sind, die auf der einen Seite zwei und auf der anderen Seite eine Blechhaube besitzen, musste hier bei jedem Halter eine zusätzliche Haube angelötet werden, um die insgesamt sieben Doppelzugleitungen des Vorbild hier nachzubilden – unter jeder Haube können zwei Leitungen geführt werden. Beim nächsten Mal können wir diese Rollenhalter dann brünieren und einsetzen.



Auch mit der Begrünung des östlichen Bahnhofskopfes ging es voran. Die Viehweide ist nur bis an die Wassergräben der östlichen Unterführung heran »gewachsen«.



Zum krönenden Abschluss des Wochenendes haben wir dann sämtliche Seitenwände der Segmentkästen neu lackiert. In den vergangenen Jahren ist der Bahnhof einige tausend Kilometer weit gereist, er ist oft auf- und abgebaut worden, die Landschaft wurde immer wieder angepasst, so dass die Seiten inzwischen einige Macken hatten, die wir renovieren wollten.

Nachdem Jan alle Kästen einmal überschliffen hatte, haben wir nach und nach alle Kästen auf Beine gestellt, um die Seiten mit der Rolle gemäß FREMO-Norm in Grau (RAL 7001) zu lackieren. Dabei wurden auch die aufgefütterten Stirnseiten im Bereich der Bahnhofstraße neu lackiert. Da hier eine Farbschicht zu wenig gewesen wäre, hat Volker mit einem Heißluftgebläse für schnelles Trocknen der ersten Schicht gesorgt; Jan ist dann sogleich wieder mit der Farbrolle drüber gegangen.



Als wir dann nach und nach immer weitere Kästen aufgestellt haben, mussten wir die fertig lackierten platzsparend zusammenstellen, damit sie in Ruhe trocknen konnten. Die Segmente standen dann wie ein riesiges Puzzle in unserem Arbeitsraum, der gerade so ausreichte, um sie alle aufzustellen.




Die Module können jetzt bis zum nächsten Basteln in Ruhe trocknen und ablüften, so dass Walburg beim nächsten Einsatz im Frühjahr 2018 wieder frisch ausschaut.