Sonntag, 5. Dezember 2010

Jede Menge Gras

Weil wir für Walburg von allem »etwas mehr« benötigen, habe ich mir nach unserer letzten Begrünungsaktion Gedanken über eine preiswerte Beschaffung von Grasfasern – Industrieflock – gemacht. Da meine Versuche nur mittelbar etwas mit dem Bau unseres Bahnhofs zu tun haben, habe ich die Erkenntnisse hier veröffentlicht: http://www.lcu.de/person/epterode/101205.html

Dienstag, 26. Oktober 2010

Wir setzen auf Grün

Was die Welt erst am Montag titelte, haben wir bereits am Sonntag umgesetzt: "Wenn wir Schottern, dann können wir auch gleich die Grundbegrünung aufbringen.", spornte Wolfgang uns zu neuen Höchstleistungen an. Dank Gerds Elektrostaten und einiger Fasern aus seinem miniNatur-Vorrat konnte der spontane Vorschlag sogar umgesetzt werden.

Das Ziel war es nicht, die fertige Landschaft herzustellen, sondern mit geringem Einsatz von Grasfasern und Streumaterial eine Grundstimmung zu erzeugen, die nicht mehr an angemalten Fliesenkleber erinnert. Später werden alle Wiesen und Wege nochmals überarbeitet und ergänzt.


Auch hier wird zunächst wieder matter Klarlack als Kleber aufgetragen.


Dann wird etwas Splitt, ausgesiebte Erde oder Drainagematerial aufgestreut, um einen unregelmäßigen Untergrund herzustellen.


Schließlich werden mit dem Elektrostaten die Fasern aufgeschossen. Es kamen kurze, 2 mm lange Fasern gemischt aus den Farben Früh- und Spätherbst zum Einsatz, auf die später dann eine weitere Begrünung mit höheren Fasern aufgebaut werden kann.


Die überschüssigen, nicht klebenden Fasern werden anschließend abgesaugt. Um sie nicht einfach zu vernichten, wird ein Strumpf über das Staubsaugerrohr gestülpt, in dem die Fasern hängen bleiben und anschließend wieder verwendet werden können.


Hier ist das Ergebnis der spontanen Begrünung im Bereich zwischen Zeche und der Strecke nach Velmeden zu sehen. Die Basis des Feldwegs entstand übrigens wie die Gleisbettung aus Schotter und darüber gestreutem Drainagematerial, das mit Tiefgrund verklebt wurde.


In diesem Bereich ragte der Bahndamm in Form eines Buckels etwas unnatürlich nah ans Gleis. Um die Stelle etwas zu kaschieren bzw. glaubhafter zu gestalten, wurde ein Hangrutsch dargestellt. Diesmal wurde etwas gröberer Schotter in den Klarlack gestreut, gefolgt von feineren Körnungen bis hin zum Staub. Das Gras wurde dann relativ schnell in den noch immer noch feuchten Klarlack mit eingeschossen, so dass sich eine glaubhafte Mischung aus Stein und Grün ergeben hat.

Montag, 25. Oktober 2010

Unsere Schotter-Kampagne

Nein, wir haben nichts mit den Untrieben gegen Castor-Transporte zu tun, sondern mit allem verfügbaren Personal der Walburg AG – mit tatkräftiger Unterstützung durch Wolfgang von der FREMO:87-Fraktion – am vergangenen Wochenende unseren Bahnhof weiter geschottert.


Dazu hatten wir den Schotter in drei Chargen aussieben lassen: 1. für die Hauptgleise 0,7-1,0 mm; 2. für die Nebengleise 0,5-0,7 mm; 3. alles feinere als Drainagematerial für Randwege und Flächen zwischen den Gleisen. Die beiden Schotterkörnungen (1 & 2) müssen zunächst gewaschen werden, da sie noch recht viel Staub enthalten, der später beim Kleben aufschwimmen und unschöne Effekte hervorrufen würde. Der Schotter wird dazu in einem Eimer so lange mit frischem Wasser gespült, bis sich kaum mehr eine Trübung einstellt.


Anschließend muss der nasse Schotter getrocknet werden, wozu sich ein zweckentfremdeter Regalboden aus Blech und ein Bullerjan-Ofen hervorragend eignen. Nach etwa 2 h war der Schotter trocken und ganz sicher auch keimfrei!


Der Schotter wird dann im Weichenbereich vorsichtig mit einer Schaufel über die Gleise gestreut und mit einem Pinsel verteilt. Diese Arbeit ist sehr zeitaufwändig, doch für Weichen ohne wirkliche Alternative. Zuvor wurde aber noch der Randweg angelegt, wie hier gut zu erkennen ist. Der Randweg wurde mit mattem lösungsmittelhaltigem Klarlack gestrichen, auf den das Drainagematerial (3) gerieselt wurde.


Auf den Streckengleisen kam die Schottermaschine der FREMO:87-Gruppe von Reinhard Düpmeier zum Einsatz. Während Gerd sich hinten redlich mit dem Borstenpinsel quält, schafft es Wolfgang spielend, mit der Maschine einige Meter Schotterbett in wenigen Minuten in Form zu bringen.


Die Schottermaschine besteht eigentlich aus zwei Teilen. Hier wird mit dem ersten durch eine rotierende Bürste der Schotter waagerecht in Höhe der Schwellenoberkante weggefegt.


Anschließend wird mit diesem Wagen die Schräge in Form gebracht. Der Pinsel fegt auch hier den überflüssigen Schotter beiseite, so dass sich sehr schnell das Bild der fertigen Bettung ergibt. Doch Vorsicht ist geboten, da der Schotter noch nicht fixiert ist und mit einer falschen Bewegung alles durcheinander gebracht werden kann!


Mit Pinseln und durch leichtes Klopfen wird der Schotter wie auch das Drainagematerial in seine gewünschte Form gebracht und dann mit einer Odol-Wasser-Mischung eingesprüht. Das Odol dient als Fließverbesserer für den Tiefgrund der anschließend mit einer Tropfflasche oder Pipette aufgeträufelt wird. Hier kommt wasserlöslicher Tiefgrund zur Anwendung, denn der löst das Material, das zuvor mit dem Klarlack verklebt wurde, nicht mehr an. Der Schotter sollte mit dem Tiefgrund durch und durch getränkt werden – viel hilft viel! Hier ist das im Bereich der Zeche gut zu sehen.


Vor den milchigen Eintrübungen des Tiefgrunds muss man keine Angst haben, denn er trocknet farblos und matt aus, wie hier an den fertig durchgetrockneten Gleisen zu sehen ist. Dieser Anblick ist eine schöne Belohnung für die Arbeit eines Wochenendes.

Sonntag, 8. August 2010

Gemeinsam statt einsam

Einsam ist es unserem Bahnhof in seinem Anhänger vielleicht ein wenig geworden, nachdem wir ihn über eine längere Zeit nicht ausgeladen hatten. Ganz und gar nicht einsam war es, als wir letztes Wochenende mal wieder unsere Werkstatt in der Rhön belebt haben. Die Tätigkeiten, die auf dem Programm standen, wären zwar alle auch alleine und am heimischen Küchentisch zu erledigen gewesen, doch zusammen macht's eben mehr Spaß - vor allem, wenn die Tätigkeiten eher zermürbend sind, wie das bei der Elektrik zweifelsohne ist. Harry müht sich hier, die Ansteuerung der Servos für unsere Signale hinzubekommen. Leider sind nach einer versehentlichen Überspannung zahlreiche Ausfälle an verschiedenen Stellen aufgetreten, die mühsam identifiziert und behoben werden müssen.

Gerd und Friedrich testen am Streckenast in Richtung Velmeden unserem selbstgesiebten Schotter. Der Randweg besteht aus dem feinsten Material bzw. dem Staub, der beim Sieben übrig geblieben ist. Nachdem dieser mit Tiefengrund festgeklebt wurde, konnte der Schotter mit einem Zuckerstreuer verteilt und mit Pinseln schließlich in Form gebracht werden. Vor dem Kleben mit Tiefengrund wurde alles mit einer Lösung aus Wasser und einigen Spritzern Odol als Fließverbesserer benässt.

Nachdem die Schranke kurz hinter dem Einfahrsignal aus Richtung Hessisch Lichtenau montiert war, konnte jetzt auch das letzte Segment mit der Landschaftshaut aus Fliesenkleber überzogen werden. Im Bild kann man in der Trassenböschung übrigens den Wattenscheider Signalschacht gut erkennen, der im FREMO weit verbreitet ist.

Paul und Heiner haben sich gemeinsam dieser Teile hier angenommen. Worum genau es sich dabei handelt, wird bald in einem eigenen Post verraten …

Sonntag, 25. April 2010

Walburg i.d. Rhön!

Nein, Walburg liegt auch weiterhin in Hessen-Nassau, doch war unser Bahnhof Knotenpunkt eines FREMO-Regionaltreffens in Petersberg in der Rhön. Wir haben den Standortvorteil genutzt, um in der Nähe des Domizils unseres Bahnhofs ein Regionaltreffen zu organisieren. Auf etwa 400 qm ein war ein Nebenbahn-Arrangement aufgebaut, das sich entfernt an die reale Situation zwischen Kassel und Eschwege angelehnt hat. Der Bahnhof Epterode war auch wieder mit von der Partie.


Fotos vom Einsatz und des Treffens sind über den Link in der rechten Spalte zu erreichen.

Sonntag, 28. März 2010

Zug um Zug

Im nächsten Monat werden wir mit Walburg endlich wieder an einem FREMO-Treffen teilnehmen. Daher galt es also den ganzen Bahnhof in Ruhe elektrisch und mechanisch durchzutesten. Während die mechanische Prüfung glatt und zügig ablief, tauchten bei der Elektrik immer mal wieder merkwürdige Verhaltensweisen auf. Harry und Martin haben aber die meisten Probleme erkennen und beheben können. Leider hat Fehlstrom einige Relais beschädigt, die jetzt ersetzt werden müssen. So werden die letzten Fehler der Elektrik erst wieder direkt auf dem Treffen behoben werden können.

Marcus und Manuela hatten sich mit feinen Pinseln bewaffnet, um die Schienenprofile an den Modulübergängen wieder mit Rostfarbe zu lackieren. Beim Streichen der Modulkästen mit grauem Lack hatten diese auch einige Farbe davon abbekommen. Auch die Flügelschienen und Oberseiten der Radlenker wurden wieder mit Rost versehen. Im selben Durchgang sind die Gleise gründlich mit Feuerzeugbenzin gereinigt worden, was uns beim Aufbau auf dem Treffen dann erspart bleibt.


Während die Arbeit an der Elektrik kaum zu fotografieren ist, hat sich aber auf der Oberseite des Moduls wenigstens etwas getan. Die Bahnsteigkanten sind inzwischen vollständig gesetzt worden. Für die Abgüsse der Formen aus der Werkstatt Spörle haben wir Gips der Firma Dentona benutzt, der aus der Dentalbranche kommt, inzwischen aber auch gerne an Modellbauer verkauft wird:

Vor allem der Gips "form plaster" eignet sich durch seine Fließeigenschaften hervorragend für den Formenguss. Trennmittel oder auch Rütteltische sind damit überflüssig!

Die Bahnstiege wurden dann mit Styrodur aufgefüttert, auf das noch Betonplatten bzw. Splitt aufgebracht wird. Zunächst haben wir die Oberfläche nur mit grauer Dispersionsfarbe gestrichen, während die Bahnsteigkanten mit einer relativ dünnen Mischung aus weiß, schwarz und ein paar Tropfen gelb der wasserlöslichen Vallejo-Farben gestrichen wurden.


Zug um Zug ging es dann auch mit den Antriebskästen und Drahtzugleitungen weiter. Jan und Heiner haben Pläne und zahllose Bilder herangezogen, um diese markanten Teile des mechanischen Stellwerks möglichst vorbildnah zu platzieren. So werden die Zungen der DKW von der (im Foto) rechten Seite angetrieben, während die Laterne links liegt und auch von dort angesteuert wird. Die Rollenhalter für die oberirdische Fortsetzung der Drahtzugleitungen werden aber erst nach dem Einschottern gesetzt.

Samstag, 30. Januar 2010

Zwischen den Gleisen


Nachdem wir letztes Mal die Lage der Drahtzugleitungen und Weichenantriebe recherchiert und aufgezeichnet hatten, sollte es diesmal mit dem Einbau der ersten Teile losgehen. Hier sieht man den Bereich vor dem Stellwerksanbau des Empfangsgebäudes. Dort kreuzen eine ganze Reihe von Kanälen die Gleise und auch den Inselbahnsteig. Wie beim Vorbild müssen hier die Schwellenabstände unterschiedlich sein, um alle Leitungen unterzubringen. Hier ist erst ein kleiner Teil der Kanäle eingebaut.


Die Kanäle und Antriebe stammen von Weinert. Nachdem wir die Teile entgratet hatten, haben wir sie zum Lackieren mit doppelseitigem Klebeband auf einer Pappe befestigt. Zum Lackieren haben wir Farben aus dem Model Air Sortiment von Vallejo benutzt, die sich gut verarbeiten lassen. Vor allem das Reinigen der Spritzpistole ist mit diesen wasserlöslichen Farben sehr einfach. Für die Kanäle haben wir German Grey (052) und für die Weichenlaternen, Rollenhalter etc. Black Grey (056) als Grundfarbe verwendet.


Ganz nebenbei haben wir die erste Charge unseres selbst gesiebten Schotters gewaschen. Die Steine wurden in einen Eimer gegeben und mit Wasser aufgefüllt. Der Schotter setzte sich unten ab und oben schwamm der Staub in der Brühe. Das muss solange wiederholt werden, bis kein Staub mehr aufschwimmt und das Wasser klar bleibt. Anschließend haben wir den Schotter auf einem Regalbrett vor dem Ofen getrocknet. Der lief sowieso auf Hochtouren, da wir die Temperatur in der Werkstatt von frostigen 2 Grad auf 12 Grad am Ende angehoben hatten.