Sonntag, 6. Oktober 2019

Nochmal Sommer

Die treuen Leser dieses Blogs mussten sich ziemlich gedulden, bis mit dem heutigen Eintrag nun endlich wieder etwas Neues aus Walburg zu berichten ist. Auch wenn nicht sehr viel passiert ist, so soll doch in diesem und den nächsten Einträgen über den Fortschritt berichtet werden.

Bevor draußen der Herbst das Ende des Jahres einläutet, soll es hier zunächst nochmal um Sommer und das Thema Landschaftsgestaltung gehen, also das, was üblicherweise als »Begrünen« bezeichnet wird. Dabei ist »Grün« ja nur eine Bezeichnung für vielerlei Farbtöne und Schattierungen, die als Fasern, Schaumstoffflocken oder kleinen Blättern auf die Landschaftsoberfläche oder Baum- und Buschgerippe aufgetragen werden.

Neben den den von uns bevorzugten Fasern von MiniNatur bzw. Silhouette sowie von Borchert & Moller bin ich immer wieder auf der Suche nach weiteren Fasern, die das Farbspektrum oder auch die verfügbaren Längen erweitern und ergänzen. So bietet seit einiger Zeit Lars op't Hof aus den Niederlanden ein ganzes Sortiment aus Fasern, Landschaftsmatten, Blumen etc. an: www.larsopthofscenery.nl

Lars ist seit vielen Jahren in der FREMO:87-Gruppe aktiv, und viele niederländische Module tragen seine Handschrift der sehr schönen landschaftlichen Ausgestaltung. Ich habe einige Päckchen der Fasern ausprobiert und möchte hier ein paar Ergebnisse zeigen.

Beim Vergleich der Fasern von Lars op't Hof (LoH) mit MiniNatur (MN) fällt auf, dass die Farbtöne sich gar nicht so sehr unterscheiden, wie die unterschiedlichen Namen es vermuten lassen. Frühsommer von LoH entspricht etwa Sommer von MN, LoH-Spätsommer entspricht MN-Frühherbst und LoH-Frühherbst entspricht MN-Spätherbst. Stroh von LoH ist etwas gelblicher als Beige von MN (erscheint mir persönlich sogar passender), weswegen Spätsommer und Frühherbst auch immer etwas gelblicher sind als die entsprechenden MN-Farben, da diese aus Beige und Sommer gemischt sind. Lediglich MN-Altgold bleibt unerreicht als wichtige Faser zum Abtönen, da das LoH-Unkraut als Mischung aus Stroh und einer rötlichen Faser einen etwas zu hohen Rotanteil besitzt. Insgesamt ist die Qualität der LoH-Fasern mit der von MN vergleichbar, und auch in der Verarbeitung habe ich keine Unterschiede feststellen können.



In einem Bereich, der später von hohem Buschwerk überdeckt wird, habe ich einige Flächen mit unterschiedlichen Fasern versehen. In der Mitte sind 4,5 mm MN-Frühherbst aufgebracht, links davon 4,5 mm LoH-Spätsommer, oben 4,5 mm LoH-Frühsommer und vorn 2 mm LoH-Frühsommer. Auf den beiden folgenden Fotos ist gut zu sehen, dass LoH-Spätsommer etwas beiger/gelblicher als MN-Frühherbst als vergleichbarer Farbton ist. Insgesamt harmonieren die Farbtöne aber sehr gut miteinander, so dass sie auch problemlos nebeneinander oder gemischt verwendet werden können.




Da es in den vergangenen Monaten tatsächlich nicht notwendig war, größere Flächen in Walburg mit Fasern zu versehen, möchte ich an dieser Stelle ein Probestück mit dem Stahlschwellen-Gleis von Weinert-Modellbau zeigen, bei dem ich ausschließlich Fasern von Lars op't Hof Scenery in verschiedenen Farben und Längen zusammen mit Turf von Woodland Scenics verwendet habe. Auch hierbei bestätigt sich der gute Eindruck beim Aufbringen und in der Wirkung der Fasern, so dass diese zukünftig auch in meinem Bestand halten werde.



Die ganze Geschichte zum Probestück gibt es im H0-Modellbahnforum.

Zurück zu Walburg: Im Bereich des Zechenanschlusses war zwischen den Abstellgleisen und dem Streckengleis nach Velmeden noch einiges an Buschwerk und hohem Unkraut zu ergänzen. Wie dabei vorgegangen wurde, ist im Blogpost vom 8.1.2018 ausführlich beschrieben.




Die Böschung zum Feldweg, der um die Abstellgleise herumführt, musste analog zur Böschung zum Streckengleis noch mit Buschwerk versehen werden. Hier wurden wieder die Sträucher von MBR Model verwendet, die allerdings im Bereich des Bodens mit Heki Blätterflor – vorzugsweise in der Farbe Kieferngrün – ergänzt wurden, um alles dichter erscheinen zu lassen.



Im Schotterbett der Abstellgleise wurden ein paar trockene Grasbüschel eingesetzt, da diese Gleise sicher nicht aufwändig gepflegt waren. Ebenso wurden die Übergangsbereiche zu den Büschen mit längeren Grasfasern in eher trocken-beigen Tönen versehen. Wichtig ist dabei, dass der Bewuchs unregelmäßig ist, also immer nur wenige Fasern auf kleinen Klebepunkten aufgebracht werden, und dass die Grasbüschel unterschiedliche Farbnuancen aufweisen, so wie der wilde Bodenbewuchs im Sommer auch ganz vielfältig gefärbt ist. Ein paar Flocken aus Turf auf den Grasfasern beleben zusätzlich das Bild des wilden Bewuchses, wie auf den folgenden Fotos zu sehen ist.








Demnächst geht es hier mit der Ausgestaltung der Gleisbereiche und der Vorbereitung des nächsten Einsatzes weiter.