Samstag, 25. November 2023

Walburg im Oktober 2023

Vier Jahre hat es gedauert, bis unser Bahnhof wieder auf einem FREMO-Treffen im Einsatz sein konnte. Im Oktober 2023 hat es nach der Corona-Pandemie und einigen kurzfristig abgesagten Treffen endlich wieder geklappt, dass wir beim traditionsreichen Neben- und Privatbahntreffen in Rheda zu Gast sein durften. Fotos vom Treffen gibt es unter dem Link zu den Einsätzen von Walburg in der rechten Spalte. Da der Bahnhof in voller Länge aufgebaut war, lohnt sich auch ein Update zum aktuellen Stand der Ausgestaltung, das mit diesem Beitrag geliefert werden soll. Zunächst sollen hier zwei Halbtotalen die Größe bzw. Länge des Bahnhofs zeigen. Das obere Bild zeigt den östlichen Bahnhofsteil mit den Strecken nach Walkappel/Eschwege vorn und nach Velmeden/Großalmerode hinten. Im Zwickel ist der Verladebunker der Gewerkschaft Frielendorf zu sehen, die dort Braunkohle vom Hohen Meißner verladen hat. Das nächste Foto zeigt den westlichen Bahnhofskopf mit dem hohen Damm links, der das Tal der Wehre durchschneidet. Es folgt ein Einschnitt, bevor sich der Bahnhof im Bereich der Rangiergleise in die Breite entwickelt. Am rechten Bildrand ist noch der Arbeitsplatz des Fahrdienstleiters zu sehen. Hier ist das »FREMO-Stellwerk« aus der Nähe zu sehen. Der Fahrdienstleiter kümmert sich um die Zugfahrten und stellt die Fahrstraßen über ein Drucktastenstellwerk, das dem DrS 2 nachempfunden ist. Unterstützt wird er hier durch einen Zugmelder, der sich um Telefon und Zugemldebuch kümmert. Auch wenn der Fahrdienstleiter auf seinem Stelltisch alle Weichen und Signale des Bahnhofs betätigen kann, so sind die Weichen des Rangierbereichs zusätzlich auf einem eigenen kleinen Pult auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet. Da hier keine Fahrstraßen berührt werden, lassen sich die Weichen für den Ablaufbetrieb und der Zufahrt zum Lokschuppen undabhängig vom Zugbetrieb bedienen. Diese Art der Aufgabenteilung zwischen Fahrdienstleiter und Stellwerker gab es auch beim Vorbild, auch wenn beide im Stellwerk mit der langen Hebelbank im Empfangsgebäude tätig waren. Neben diesem Stelltisch befinden sich auf Höhe des Lokschuppens noch Ablagen für die Handregler der abgestellten Loks und deren Papiere. Schauen wir uns jetzt einige Abschnitte und Szenen genauer an. Dabei wandern oder fliegen wir von West nach Ost. Zunächst ist hier eine Vogelperspektive auf die Rangier- bzw. Ablaufgleise zu sehen, die augenscheinlich ziemlich leer sind. Entsprechenden entspannt sitzen Bergmeister und Rangierlokführer auf den linken Seite des Bahnhofs. Das Volumenmodell des Wohnhauses des Bahnmeisters am Knick der Bahnhofstraße und die erdfarbene Böschung offenbaren unsere Baustellen bei der Ausgestaltung. Hier ist die hohe beleuchtete H-Tafel an Gleis 11 zu sehen. Sie entstand im 3D-Druck, wie dem letzten Beitrag genauer zu entnehmen ist. Der Standort ist allerdings nicht vorbildentsprechend, da dieses Gleis im realen Bahnhof ausschließlich für Ausfahrten in Richtung Kassel verwendet wurde. Im FREMO-Betrieb haben wir aber eine zusätzliche Fahrstraße für endende Güterzüge aus Richtung Kassel eingerichtet und die Haltestelle der Lok mit der H-Tafel signalisiert. Ein solches Signal stand ursprpünglich etwa auf derselben Höhe an Gleis 1, als man vor dem Umbau der Gleisanlagen von dort auf den Ablaufberg vorziehen konnte. Nach dem Umbau wurde der Mast kurz über dem Fuß durchtrennt, und der Stumpf steht heute noch an der Böschung.

Etwas weiter in Richtung Empfangsgebäude und Ablaufberg kann man die zweite beleuchtete H-Tafel an Gleis 12 erkennen. Hier handelt es sich vorbildgerecht um ein niedriges Exemplar, da der geringe Gleisabstand kein hohes Signal zugelassen hätte. Während links Ablaufbetrieb stattfindet, scheint es rechts im Bereich der Bahnmeisterei (vorn) und entlang der Ladestraße recht ruhig zu sein. Die V 100 hat mit ihrem Personenzug auf Gleis 2 Ausfahrt erhalten und fährt gerade an.
Matthias hat sich um verschiedene Szenen gekümmert, die er während des Fahrplanbetriebs umgestaltet hat. Hier werden gerade Bündel mit Holzschwarten zwischen Lkw aus dem benachbarten Henschel-Werk und der Bahn umgeladen.

Vor dem Rottengebäude steht der Dieseltank mitsamt Zapfsäule. Am Fuß der Treppe zur Bahnhofstraße steht ein handgefertigter Prototyp der vielerorts verwendeten Bahnlampe. Hier sind auch schon erste Prototypen in 3D-Druck entstanden, die auf eine erfolgreiche kleine Serienfertigung schließen lassen.

Das Empfangsgebäude ist hier als Volumenmodell in ganzer Größe, und Heiner hat mit Matthias auch schon einige Muster für den Nachbau mittels Laser-Cut ausgetauscht. Hier gibt es hoffentlich auch bald Neues zu berichten.

Auf dem Inselbahnsteig sind die Bude für den Aufsichtsbeamten und dem auf zahlreichen Vorbildfotos dort auszumachende Gepäckkarren zu sehen. Hier haben wir inzwischen auch Bahnsteiglampen und die Betonplatten auf dem Bahnsteig ergänzt. Die Abgänge zur Unterführung harren auch noch ihrer endgültigen Fertigstellung. Dahinter ist der Ablaufberg mit fertig gestalteten Seitenwänden und Geländern zu sehen. Neben der Holzbude des Bergmeisters auf dem Scheitel wartet der Rangierer mit seinem Holzstanb zum Entkuppeln auf seinen nächsten Einsatz. Im Hintergrund hat die Böschung inzwischen den typischen Bewuchs erhalten, der rechts hinter der V 90 noch ausgespart ist. Dort befindet sich ein kleiner Bunker, der noch nachgebaut werden muss, bevor ihn das Grün überwuchern darf.

Nachdem wir auf die andere Seite gewechselt haben, sehen wir hier die V 90 auf dem Weg zurück auf den Ablaufberg, um weiter zu rangieren. Während rechts noch das Ende eines ausfahrenden Güterzuges in Richtung Velmeden auszumachen ist, befindet sind mittig auf Gleis 3 ein Personenzugwagen der demnächst einen ankommenden Triebwagen aus der Gegenrichtung verstärken wird.

Während links vom Lokschuppen die Wagenschlange über den Ablaufberg gedrückt wird, scheint es im Bw recht ruhig zuzugehen. Die östlichen Gleise des Lokschuppens sind mit Sperrsignalen gesichert. Hier ist nur das Sperrsigbnal an Gleis 9 zu sehen, das sich das Signal für die beiden daneben liegenden Gleise links außerhalb des Bildausschnitts befindet. Hier im östlichen Bw-Bereich ist noch einiges zu tun, da sich hier der Kohlebansen mit einem Kohlekran befand. Leider haben wir bislang noch keine Vorbildfotos finden können, weswegen wir uns über die genaue Nachbildung noch nicht sicher sind.

Zurück auf der südlichen Seite kann man die große Landschaftsbaustelle am Hang neben dem Bahnsteig an Gleis 1 erkennen. Hier führt ein Wanderweg vom Empfangsgebäude hinunter ins Tal. Die Streuobstwiese wird erst dann entstehen, wenn wir mit der Ausgestaltung der Gleisbreichs fortgeschritten sind, um die Obstbäume nicht sofort wieder umzureißen, wenn wir in der Mitte noch arbeiten müssen. Der Feldweg parallel zur Strecke nach Eschwege mit den umzäunten Viehweiden ist schon eine ganze Weile fertig. Hier fehlt nur noch der eine oder andere Baum.

Das letzte Bild zeigt einen Triebagen, der den Bahnhof auf der Strecke nach Velmeden verlassen und gerade den Übergang eines Feldwegs passiert hat, der sich um die Abstellgleise des Zechenanschlusses herumschlängelt. Hier ist inzwischen schon einiges Buschwerk gewachsen, das so auch auch einem Vorbildfoto enbtspricht.

Hiermit soll der Gang durch unseren Bahnhof vorerst beendet sein, und demnächst wird es dann auch sicher wieder einige Themenbeiträge zu einzelnen Baustellen oder Gewerken im Bahnhof geben. Schließlich ist immer noch viel zu tun …