Ende April beginnt die Jahrestagung des FREMO, die in Schutterwald stattfinden wird – und wir werden mit Walburg mit von der Partie sein. Daher haben wir beim Schottern etwas auf die Tube gedrückt und ein weiteres Wochenende an Walburg gearbeitet. Die zahlreichen Bilder dieses Blogposts zeugen von unserem erfolgreichen Vorankommen.
Nachdem wir uns von der östlichen Seite aus an die Mitte des Bahnhofs heran gekämpft haben, wollten wir das auch von der westlichen Einfahrt aus machen. Zunächst wurde der Randweg wieder mit dem feinen Splitt/Staub hergestellt. Eine erfolgreiche Methode ist das Aufbringen des Belags mit Hilfe von kleinen Aquariensieben. Die sensiblen Weichen werden durch ein laminiertes Papier vor dem Staub geschützt.
Diesmal haben wir für den Randweg und die Gleiszwischenräume das gleiche Vorgehen wie beim späteren Schottern verwendet: Zuerst werden die Bereiche mit einem Odol-Wasser-Gemisch eingesprüht. Dann wird der Splitt aufgesiebt, und schließlich das ganze mit dem bewährten Tiefengrund vorsichtig getränkt. Das Ganze muss dann erstmal über Nacht trocknen.
Vor dem Schottern haben wir zwischen die einzelnen Kästen transparente Folie geklemmt, um das Schotterbett auf den Übergängen passend zu formen. Eine exakte Ausrichtung ist dafür nicht nötig, da die Oberfläche in sich unruhig ist.
Die drei ersten Segmente von Westen her gesehen: Die gleichmäßig schräge Kante des Schotterbetts wird wieder mit dem bewährten »Pinselwagen« hergestellt. Der Bereich der Weichenzungen ist noch mit Kreppband abgedeckt, damit der Schotterwagen hier keine Steine hinwirft.
Bahnsteigbelag aus feinem Splitt
Der Bahnsteigbelag in Walburg bestand aus einer wassergebundenen Decke. Für dessen Nachbildung haben wir den Schotterstaub benutzt, den wir auch für unsere Randwege verwenden.
Zuerst wurde der Staub mit Tiefengrund zu einer Paste verrührt.
Die Paste wurde mit einem Spachtel grob aufgetragen.
Zum Verteilen hilft das Odolwasser, das die Paste etwas dünnflüssiger macht.
Dadurch kann die Oberfläche so geglättet werden, dass ein vorbildlich wirkender, unebener Belag entsteht.
Unterschiedliche Oberflächen im Gleisfeld
In der Mitte des Bahnhofs liegen Gleise unterschiedlicher Nutzungen nebeneinander. Dieses drückt sich auch gut suchtbar durch unterschiedliche Oberflächen und Schotterkörnungen aus. Zuerst haben wir in die Gleiszwischenräume wieder den feinen Splitt eingebracht. Die Bw-Gleise im Hintergrund waren bereits geschottert.
Nach dem Absaugen des nicht verklebten Splitts am nächsten Morgen sind die Schwellen auch wieder »sauber«
Anschließend kommt die Schottermaschine wieder zum Einsatz, solange das der Ablaufberg und die Bahnsteigkanten zulassen.
Am Ende des Kastens wird der weggefegte Schotter mit einem Kartondeckel aufgefangen. Die Steinchen werden überraschend weit geworfen!
Die restlichen Bereiche werden wieder mühsam mit der Hand eingeschottert.
Hier sind die verwendeten Hilfsmittel zu sehen. Der Schotter wird aus einem Plastikbecher gerieselt und mit unterschiedlich harten Pinseln sowie einem feinen Spatel zwischen den Schwellen verteilt.
Die trockenen Bettungen warten auf die Behandlung mit Odolwasser und Tiefengrund.
Beim Aufträufeln des Tiefengrunds mit einer Pipette muss besonders darauf geachtet werden, dass die Tropfen nicht aus zu großer Höhe auf die Schottersteine fallen und dabei unschöne Krater entstehen. Es ist einfacher den Tiefengrund entlang der Schienenprofils einzuträufeln. Die Bw-Gleise haben auch noch eine Schicht aus feinem Schotter bekommen. Auf historischen Fotos ist zu erkennen, dass die Gleise nicht, wie auf der anderen Schuppenseite, bis zur Schwellenoberkante mit feinem Splitt zugeschüttet waren. Dennoch fand dort eine feinere Schotterkörnung als in den durchgehenden Gleisen Verwendung, die wir beim Aussieben bereits berücksichtigt hatten.
Es grünt so grün …
Während die Gleise trocknen mussten, haben wir uns noch auf die Schnelle ein Modul vorgenommen, um darauf die Grundbegrünung zu bringen. Zunächst wurde auf dem Segment wieder Klarlack als Kleber aufgebracht. Da dieser relativ schnell trocknet, haben wir das in mehreren Abschnitten (längs zwischen den verschiedenen Gleisen) gemacht und dazwischen mit dem Elektrostaten die Fasern aufgebracht.
Nach dem Trocknen werden die nicht klebenden Fasern abgesaugt.
Um ein abwechslungsreiches Bild zu erhalten, haben wir hellere und dunklere Fasern abwechselnd in den Elektrostaten gegeben. Darauf lassen sich dann längere Fasern aufbringen; es ist aber auch leicht möglich, die Fasern wieder mit dem Fingernagel herunter zu kratzen, wo sie denn zuviel sind.
Schutterwald wir kommen!
Zum Abschluss haben wir alle Kästen wieder mit den Transportbrettern versehen und das gesamte Material für den Betrieb nochmals sortiert.
Erstmals sind alle Kästen mit ihren Transportbrettern im Anhänger untergekommen, so dass wir keine Einzelteile mehr separat in einem Auto unterbringen müssen. Viel Luft haben sie allerdings nicht …
Sonntag, 17. April 2011
Schottern für Schutterwald
Labels:
Baubericht,
FREMO-Treffen
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