Sonntag, 12. Juni 2016

Vier Tage rund um Walburg

Ende April fand in Petersberg bei Fulda das Regionaltreffen Rhön statt, das wir als Walburg AG zum vierten Mal organisiert haben. Bei dem Treffen steht Nebenbahnverkehr der Epoche III rund um den Knoten Walburg im Mittelpunkt. Nach einem Intermezzo im Dorfgemeinschaftshaus von Petersberg-Steinau, stand uns diesmal wieder der Saal des Propsteihauses in Petersberg zur Verfügung. Der Saal und seine Nebenräume waren gut gefüllt, um vier Tage lang auf einem interessanten Arrangement schöne Fahrpläne durchzuspielen. Der Fahrplan von Timo orientierte sich dabei an Vorbildplänen zwischen 1958 und 1963 der Strecken Kassel–Walburg–Eschwege, Walburg–Velmeden–Epterode–Großalmerode West sowie Walburg–Velmelden–Eichenberg.



Die Zeit ging (zu) schnell vorüber, aber einige Erinnerungen sind im Netz verfügbar:

Da wir unseren Bahnhof normalerweise nicht in voller Länge aufbauen können, habe ich noch einige weitere Fotos gemacht, die nicht in der Bildergalerie enthalten sind. Ich werde demnächst hier einige Fotos und Informationen zum aktuellen Stand von Walburg veröffentlichen.



Montag, 25. April 2016

Hausaufgaben gemacht

Ein Bahnhof ohne Empfangsgebäude? Geht gar nicht! – Weil wir aber ein vorbildgetreues Modell des Walburger EG nachbilden wollen, kommt dafür nur der Selbstbau in Frage. Lange haben wir schon diskutiert, Teile ausprobiert und immer wieder Fotos gesichtet. Heutzutage ist das Erstellen von Bauteilen Mithilfe eines Lasers eigentlich kein großes Problem, wenn man denn die entsprechenden Daten bzw. Zeichnungen besitzt. Matthias hat die Initiative ergriffen, in vielen Stunden Heimarbeit die entsprechenden Zeichnungen erstellt und daraus einen Dummy aus Pappe erstellt.



Von der Gleisseite zeigt sich, dass das Gebäude genauso wie der Bahnhof selbst mehrfach erweitert wurde. Das im Vorbau untergebrachte Stellwerk Wf brauchte eine längere Hebelbank, als der Ablaufberg eingerichtet wurde; der Güterschuppen wuchs ebenfalls mit seinen Aufgaben.



So ganz nebenbei hat Matthias dann auch noch die ersten Schritte für den Nachbau des Abdrücksignals unternommen, das jetzt den Scheitel des Ablaufbergs markiert.



Die Fassaden für das Empfangsgebäude sind teilweise aus Zeichnungen und teilweise aus Fotos entstanden.



Während auf diesem »Vogelblick« die Ostseite des Empgangsgebäudes gut zu sehen ist, hat sich im Vordergrund ein weiteres Bauwerk ins Bild geschlichen …



Tatsächlich befinden sich im Bereich der Bahnsteige ebenfalls noch zwei Löcher in unserer Oberfläche. Hier fehlten noch die Abgänge zur Bahnsteigunterführung. Matthias waren auch diese Löcher ein Dorn im Auge, so dass er zur Überraschung aller ein Modell des Abgangs über das Loch stülpte. Das Modell ist aus Polystyrol-Profilen und -Platten gebaut, ebenso wie die Treppen selbst.





Bis zum nächsten Einsatz von Walburg wird sicherlich auch noch das _letzte_ Loch mit einem zweiten Abgang gestopft sein. Damit sind wir bestens auf das FREMO-Regionaltreffen in Petersberg vorbereitet, bei dem Walburg wieder die zentrale Rolle spielen wird. Mehr dazu nach dem Treffen.

Donnerstag, 14. April 2016

Die Walburg AG guckt in die Röhre


… und sieht Licht am Ende des Tunnels. Genug gekalauert, um freudig auszurufen, dass wir die letzte verbliebene offene Stelle in der Landschaftshaut geschlossen haben. Allerdings würde Matthias sogleich klagen, dass er eigentlich noch daran arbeitet, die »echten« letzten beiden Löcher zu verschließen – dazu demnächst mehr an dieser Stelle. Und überhaupt tun sich beim Bau eines so großen Projekts immer wieder Abgründe auf, die es zu stopfen gilt.

Bei dem hier gemeinten Lückenschluss handelt es sich um den Straßendurchlass westlich des Empfangsgebäudes. Hier unterquert die ehemalige Straße nach Velmeden die Bahnanlagen. Mit der Zeit hat diese Straße ihre Bedeutung verloren – in den Plänen ab 1908 ist sie nur noch als »Feldweg« bezeichnet – während die Zufahrt zu Empfangsgebäude, Güterschuppen und Ladestraße wichtiger wurde.

Dieser Durchlass wurde mit den Erweiterungen der Bahnanlagen immer weiter Verlängert, bis er schließlich einen Bahnkörper mit sieben parallelen Gleisen durchschneiden musste und so zu einem Straßentunnel anwuchs. Im Modell ist die Röhre auch weit über einen halben Meter lang.



Heiner hat entsprechend dem östlichen Tunnel ein Gewölbe aus gelaserten Teilen konstruiert und die Portale sowie Flügelmauern auf Basis unserer Fotos und Zeichnungen hergestellt. Zunächst wurde das Gewölbe in seiner Lage zwischen Trassenbrett, Spanten und den Anschlüssen der Landschaft eingepasst. Dazu dienten uns Fotos der jeweiligen Portale.



Als Straße kam dann wieder ein entsprechend zugeschnittenes Stück Styrodur zum Einsatz, auf das feinster Splitt als Belag aufgesiebt und verklebt wurde.



Nachdem die Röhre komplett mit Heißkleber in ihrer Lage fixiert war, wurden die Portale von außen aufgeklebt und die Flügelmauern angepasst. Anschließend wurde das Gelände mit Styrodur passend aufgefüllt und erhielt abschließend unseren üblichen Überzug mit Fliesenkleber.



Der Kleber hat eine Nacht benötigt, um weitgehend abzutrocknen. Decksteine sowie Geländer wurden schließend angepasst, so dass diese später eingeklebt werden können. Zuvor mussten aber noch Spalten im Mauerwerk mit Spachtelmasse verfugt werden. Und die abschließende Farbgebung steht auch noch aus …

Mittwoch, 13. April 2016

Der Berg rief

Unser Modell des Bahnhofs Walburg soll nicht nur im Hinblick auf den Gleisplan dem großen Vorbild möglichst gut entsprechen, sondern auch die charakteristische nordhessische Hügellandschaft soll möglichst gut dargestellt werden. Am westlichen Ende des Bahnhofs wird zunächst das Tal der Wehre auf einem hohen Damm überquert, den wir bereits begrünt hatten. Anschließend durchschneiden die Gleise des Bahnhofs den Hang des Tales. Dieser Einschnitt ist auf nördlicher Gleisseite fast so hoch bzw. so tief wie der Damm. Um die vier parallel verlaufenden Gleise aufzunehmen, ist der Berg mit einer sehr steilen Böschung abgetragen worden. Bis heute ist dieser Bereich in der Form und durch seinen Bewuchs klar vom »gewachsenen« Boden abzugrenzen.



Bereits bei der Modellierung der Böschung hatten wir die schroffe Form des teilweise hervorstehenden Gesteins nachgebildet (u.a. hier zu erkennen: http://projekt-walburg.blogspot.de/2015/05/in-voller-lange-erster-akt.html). Darauf haben wir dann Bodendecker mit dunklem Heki-flor sowie einzelne Grasbüschel in beige sowie grün-braun aufgebracht. Darüber gerieselte Erde und Splitt lassen den Eindruck entstehen, dass das raue Wetter Nordhessens beständig am bröseligen Gestein nagt.



Weitere Bodendecker aus Belaubungsmatten von Heki sowie einzelne Büsche stellen die Spontanvegetation dar, die sich nach dem damals üblichen Freischneiden von Böschungen angesiedelt hat. Die Büsche wurden aus Rohlingen aus Seemoos hergestellt, die auf bekannte Weise durch Einfärben und Aufbringen von Fasern sowie verschiedenen Turfs und Laubnachbildungen entstanden sind.



Im flacheren Bereich der Betonprellböcke am Ende der Gleise 14 bis 16 überwiegt dann wieder das Gras. Die Wiese zwischen den Prellböcken entlang von Gleis 15 ist dabei auch nur sehr licht begrünt worden. Da dieser Bereich fast waagerecht ist und auf Höhe der Gleistrasse liegt, ist darüber ein niveaugleicher Zugang zu den Gleisen möglich gewesen, der sicherlich für Bauarbeiten u.ä. genutzt wurde.

Dienstag, 2. Februar 2016

Gemeinsamer Start ins neue Jahr

Gleich zu Beginn des neuen Jahres haben wir uns zum gemeinsamen Arbeiten an Walburg getroffen. Zunächst galt es, die drei Gleissperren einzubauen, die sich allesamt auf dem östlichen Bahnhofskopf befinden. Dazu mussten die frisch begrünten Module auseinander geschraubt werden, um besser an die Einbauorte zu kommen.


Wir haben die Mechaniken von H0fine verwendet, um die Gleissperren umzulegen und die Laterne um 90 Grad zu drehen. Als Antrieb kommt ein Servo zum Einsatz, der an ein Alu-L-Profil geschraubt wird, das einen entsprechenden Ausschnitt erhält, um den Servo anzuschrauben. Der Stellweg des Servos wird mechanisch durch zwei kleine Lüsterklemmen begrenzt.



Um von oben die Laterne und den Sperrkeil zu justieren, wird für eine gute Beleuchtung des Einbauortes gesorgt.



Nach dem Funktionstest und dem elektronischen Justieren der Servos wurde das Schotterbett wieder repariert, so dass beim nächsten Treffen die Gleise farbig behandelt werden können.



Matthias, der immer für eine Überraschung gut ist, hat uns auch diesmal verblüfft. Ohne Ankündigung hat er ein Pappmodell des Empfangsgebäudes aus einer Kiste gezaubert.



Auf Grundlage zahlreicher Fotos und einiger Maße, die er zuletzt am Originalgebäude abgenommen hat, hat er den Hauptbau und den Gaststättenanbau des EG gezeichnet und aus beklebter Pappe hergestellt. Das Modell schaut schon ziemlich überzeugend aus, und wir sind uns sicher, dass bis zum nächsten Einsatz von Walburg auch der Güterschuppen sowie der Vorbau des Stellwerks Wf fertig sein werden.



Von Artitec hat er zudem noch einen Prellbock besorgt, der weitgehend dem Vorbild am Ladestraßengleis in Walburg entspricht. Als Querträger kommen hier noch zwei Schienenprofile zum Einsatz, auf denen eine Holzbohle befestigt ist. Der Prellbock wird nach dem Einkleben mit verschiedenen Farben rostig gealtert und anschließend eingeschottert. Da auch beim Vorbild direkt hinter dem Prellbock die Böschung beginnt, ist sein Fuß mit einem Schotterhaufen gegen das Verrutschen gesichert. Jetzt fehlt hier nur noch die Begrünung …





Nachdem in den letzten Monaten der Bereich um die Rommeröder Straße begrünt wurde, sollte nun der imposante Bahndamm beidseitig eine finale Begrünung erhalten. Dazu haben parallel von beiden Seiten Büsche, Grasfasern und etwas Foliage aufgebracht. Die westlichen fünf Meter des Bahnhofs sind somit weitgehend fertig begrünt.







Da Vorbildfotos der Epoche III belegen, dass der Damm und der engere Bereich entlang der Gleise nur spärlich bewachsen war, reicht es, dass wir ihn mit niedrigem Buschwerk bepflanzen. Aber selbst über 100 der vorbereiteten Büsche aus Seemoos verlieren sich auf der großen Fläche des Bahnhofs, so dass in den nächsten Wochen zunächst Nachschub zu produzieren ist …