Freitag, 11. Oktober 2019

Farbspiele

Zum Ausgestalten des Gleisbereichs gehören nicht nur die Ausstattungsdetails des mechanischen Stellwerks, sondern gerade auch das farbliche Gestalten. Bevor z.B. am Ablaufberg die seitlichen Absturzsicherungen mit Geländern angebracht werden können, waren die Decksteine und die Seitenwände in diesem Bereich einzufärben. Dabei habe ich auf bewährte Kombinationen aus Heki-Betonfarbe und verschiedenen Washings von Vallejo gesetzt. Nachdem die Decksteine als Kontrast etwas dunkler als die Betonwände grundiert waren, wurden immer wieder sehr stark verdünnte Washing-Spuren aufgebracht.



Durch verschiedenen Nuancen übereinander ergeben sich sehr schöne Verwitterungen. Aus den Fugen der Decksteine gibt es dunklere Spuren von Auswaschungen, während am Fuß der Betonwand leicht grünlicher Algen- und Moosbelag empor kriecht.



Auch die Gleise selbst wurden mit mehreren Schichten behandelt. Das grundsätzliche Vorgehen beim Altern von Schienen und Schwellen wurde im Blog schon mehrfach beschrieben (z.B.: Farbenfrohes Fahren). Die Schwellen älterer oder schlecht gepflegter Gleise weisen oft eine hell verwitterte Oberfläche auf. Diese habe ich durch lasierend aufgetragene Beige-Töne nachgebildet. Die Farben werden nass in nass gemischt und mit einem weichen Pinsel auf die Schwellen aufgebracht. Das funktioniert sogar im geschotterten Zustand, aber wenn möglich, sollte das vor dem Auftragen der Rostschichten auf den Schienen passieren.




Nach dem Trocken und Einsprühen der Schienenprofile mit Rostfarbe ergibt sich ein sichtbarer Kontrast des ungepflegten Bw-Gleises vorn zu den besser gepflegten Ablaufgleisen im Hintergrund.



Zum Abschluss wird auch dieses Gleis durch Trockenmalen etwas kontrastiert, damit Kleineisen und Schwellenmaserung besser herauskommen. Dazu wird pastöse Acrylfarbe sehr dick angemischt und der Pinsel vor dem Auftragen der Farbe in einem Küchentuch fast vollständig ausgestrichen. Erst dann bleibt beim Überstreichen der Gleise nur an den Kanten etwas Farbe hängen, die für den Kontrast sorgt.



Auf die Weichenzungen wird in dem Bereich der Gleistühle noch glänzend-schwarze Farbe aufgemalt, um die Schmierung der Zungen nachzubilden. Die Färbung kann recht unregelmäßig erfolgen, da auch beim Vorbild sehr grob mit dem Fett hantiert wurde. Wie man auf den folgenden Fotos sehen kann, sind die Schienenprofile im Bereich der Ablaufgleise ziemlich rostig rot. Das entspricht den uns vorliegenden Vorbildfotos, da in diesem Bereich nicht so viel gebremst wurde. Die abrollenden Wagen wurden ja durch Hemmschuhe abgebremst und nicht durch ihre eingebaute Bremse. Dabei entstand dann auch viel weniger des eher dunklen Abriebs, so dass sich die Schienenprofile meist rötlich-orange färbten.






In diesem Zuge haben die umgebauten Roco-Prellböcke auch noch etwas Patina abbekommen. Auch hier kamen mehrere dünne Schichten von unterschiedlichen Rost- und Metalllasuren zum Einsatz, so dass sich die Prellböcke nunmehr nicht mehr im Auslieferungszustand präsentieren.



Als Schlussbild ist hier ein »Luftbild« des Bereichs mit den Ablaufgleisen zu sehen. Im Vordergrund befindet sich der Scheitel des Ablaufbergs und links die Personenzuggleise, die bisher noch nicht verwittert sind. Erst wenn alle Gleise entsprechend behandelt sind, können wir mit der weiteren Detailierung von Gleisanlagen und Bahnsteigen fortfahren. Aber auch der Bewuchs am Rand des Moduls wird erst dann folgen, wenn die Arbeiten in der Mitte abgeschlossen sind.

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