Sonntag, 2. Februar 2020

Meter machen

In diesem Frühjahr findet turnusmäßig das FREMO-Regionaltreffen Rhön statt, das von der Walburg AG organisiert wird und natürlich zum Pflichtprogramm für die Walburg-Einsätze gehört. Neben der Ausgestaltung des Bahnhofsbereichs wollen wir auch sichtbare Fortschritte beim Landschaftsbau präsentieren, um den es in diesem Post gehen soll. Konkret geht es um den Geländestreifen parallel zu den Ablaufgleisen, der im Vorbild landwirtschaftlich ungenutzt und ziemlich verwildert war. Da sich dieser Streifen über mehrere Segmente zieht, kommen gleich ein paar Meter zusammen, die dazu begrünt werden müssen.



Das obere Bild zeigt einen Vorgeschmack auf das, was zu erwarten ist. Ausgangspunkt war der Bereich um die westliche Straßenunterführung. Nachdem Heiner das Portal eingefärbt hatte, wurden in bewährter Weise die Feldwege mit feinem Splitt versehen. Da sich der Weg unmittelbar hinter dem Portal verzweigt, sind hier noch die entsprechenden Fahrspuren mit einer runden Drahtbürste nachgebildet.



Auf die Böschung, die mit Erde und spärlich verstreutem Turf vorbereitet war, habe ich einige Büsche und einzelne höhere Sträucher gesetzt. Dazu kamen wieder Produkte von MBR, aber diesmal auch Sträucher aus den neuen Matten von MiniNatur/Silhouette zum Einsatz. Ab und zu wurde auch ein eher kugeliger kleiner Busch von Polak gesetzt. Neben den Stützmauern und im Übergangsbereich von gewachsenem Hügel zur künstlichen Böschung habe ich Gras in mehreren Durchgängen mit dem Elektrostaten aufgebracht.



Da dieser Bereich auf Vorbildfotos höher bewachsen war als die umliegenden Wiesen, sollte hier also etwas höheres und dichteres Strauchwerk entstehen. Daher ist dieser Bereich vom Gras zunächst weitgehend ausgespart worden.



Beim letzten FREMO:87-Treffen habe ich diese Sträucher-Matte bei Lars op 't Hof erworben, die ich für eine sehr gute Nachbildung solchen Buschwerks halte.



Es gibt mehrere Ausführungen dieser Matten mit niedrigem (hinten) sowie hohem Strauchwerk (vorne). Auf der Website von Lars findet man z.B. die vordere Matte unter diesem Namen: Struiken middengroen - laag.



Die Matte sitzt auf einer klaren Trägerfolie, von der man sie recht problemlos ablösen kann.



Auf der Unterseite ist sichtbar, dass die Matte auf unregelmäßigen Klebepunkten aufgebaut ist, was ihr eine hohe Flexibilität verleiht. Man kann sehr leicht einzelne Abschnitte herausreißen, um unregelmäßige Formen zu erhalten.



Von der Seite betrachtet ist der mehrschichtige Aufbau gut zu erkennen. Während die Basis aus bräunlich-grünen Fasern besteht, bestehen die Ranken der Sträucher aus längeren Fasern, die mit grünem Turf als Blattnachbildung versehen sind. Unten ist das Stück bereits zwischen die Sträucher von MBR und Silhouette eingeklebt. Neben den Farben sind auch Texturen aller Produkte etwas unterschiedlich, so dass sich ein abwechslungsreiches und »verwildertes« Bild ergibt.



Zwischen die höheren Sträucher, für die ich auf die verschiedenen Fertigprodukte zurückgegriffen habe, sollte niedriger Bewuchs den Eindruck des Wildwuchses verstärken. Hierfür habe ich zunächst eine Mischung aus 2 bis 4,5 mm langen Grasfasern mit verschiedenen Beige-, Grün. und Brauntönen aufgebracht. Dazu habe ich den Untergrund unregelmäßig mit Graskleber versehen. Zum Einsatz kamen hierbei Pinsel und ein grobes Schwämmchen, denn es soll keine deckende Klebeschicht entstehen.



Nach dem Aufbringen der Fasermischung mit dem Elektrostaten sieht es zunächst sehr dicht und deckend aus.



Allerdings sind die meisten Fasern lose, da sie nicht im Kleber haften. Der gesamte Bereich wird gut abgesaugt, so dass man eine lückige Grundschicht erhält.



Darauf werden dann längere Fasern (4,5–12 mm) in Beige und Grün aufgebracht. Dazu werden die Spitzen der Grundschicht mit einem weichen Pinsel mit Kleber bestrichen. Die langen Fasern werden dabei etwas spärlicher dicht als die Grundschicht. Diesen Vorgang kann man mehrfach wiederholen und dabei nur unregelmäßig die Spitzen bestreichen, so dass die Faserschicht unregelmäßig hoch wird. Abschließend werden dann die Fasern möglichst gut mit etwas verdünntem Kleber eingestrichen, um das Aufbringen des Turfs vorzubereiten.



Die Blätter von Unkraut und Gebüsch werden schließlich wieder durch Turf dargestellt. Je nach Ausprägung habe ich mal eher etwas dunkelgrünes oder gemischtes (blended) Turf von Woodland Scenics aufgestreut. Bei größeren Flächen eignen sich dafür Aquariensiebe, kleine Flächen lassen sich aber auch gut mit der bloßen Hand bestreuen.



Ich gehe immer abschnitsweise vor, wie man unten sehen kann. Während der Bereich in der Mitte bereits mit Turf bestreut und damit fertig ist, ist der Bereich oberhalb der Stützmauer gerade in Bearbeitung. Eine Schicht langer Fasern ist aufgebracht und wartet auf die nächsten Schichten.



Hier ist der Bereich erstmal fertiggestellt. Das Strauchwerk ist durchgehend, aber unregelmäßig vorhanden. Im Übergang zur Stützmauer ist noch etwas belaubtes Vlies von Silhouette oder Heki aufgeklebt, so dass sich ein sehr unordentliches, natürliches Bild ergibt.



Während die Grundschicht für das Strauchwerk hier auch über dem Portal der Durchfahrt aufgebracht ist, haben sich im flachen Gelände rechts vom Portal einige kleinere Birken angesiedelt, wie sie auch auf einem alten Luftbild zu erkennen sind.



Abschließend folgen noch einige Fotos vom aktuellen Zustand, der einen durchgehenden Bewuchs darstellt. Ob an der einen oder anderen Stelle noch etwas höherer Bewuchs hinzukommt, wird sicher erst dann zu beurteilen sein, wenn die gesamte Passage fertig ist und betrachtet werden kann.



Auch im Bereich um die Prellböcke und zwischen den Gleisen wächst etwas Gras, wenn die Bahnmeisterei hier nicht regelmäßig den Bewuchs entfernt. Etwas Turf und niedrige Fasern wurden dort aufgebracht, wo sich die Natur unbehelligt von den Rangierern ihren Raum nehmen kann.



Entlang der Gleise wird die Bahnmeisterei ab und an für etwas Ordnung gesorgt haben, so dass die Sträucher hier nicht hoch wachsen können. Stattdessen ist hier Raum für Gras, das im Sommer hochgewachsen und trocken steht.



Nach diesem Muster sind nun noch mindestens drei laufende Meter Sträucher zu gestalten …

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